Über Sucre und Potosí nach Uyuni und zurück nach Lima

Sucre

In der vergangenen Woche haben wir unsere letzten Tage im kalten Süden verbracht. Von La Paz aus sind wir über Nacht nach Sucre gefahren. Die formelle Hauptstadt Boliviens (Regierungssitz ist La Paz) ist mit 250.000 Einwohnern eher eine provinzielle Kleinstadt. Die Atmosphäre dort ist jedoch sehr angenehm und dadurch dass die Stadt etwas tiefer gelegen ist, ist es auch etwas wärmer als in La Paz. Kurz nach unserer Ankunft sind wir pünktlich Zum Ende eines Radrennens auf den zentralen Platz gekommen und haben es dann auch gleich geschafft, in die lokale Zeitung zu kommen. Beim Foto von der Zieleinfahrt des ersten Radlers ist besonders Jonathan dank des markanten Größenunterschieds zum Durchschnittsbolivianer deutlich zu erkennen. Den Tag haben wir mit nichts weiter verbracht, als durch die Stadt zu laufen und uns die teilweise schönen Häuser anzuschauen.

 

Potosí

Nach einer Nacht in der Hauptstadt gings dann weiter nach Potosí, wo wir nach ca. 4 Stunden rasanter Busfahrt ankamen. Dort erwartete uns gleich die nächste Fiesta. Ich weiß nicht genau worum es ging, aber irgendwie sind jede Menge Gruppen von Kindern mit aufwändigen Kostümen durch die Straßen getanzt. Am nächsten morgen haben wir uns aufgemacht, die jahrhundertealten Minen im Cerro Rico, dem Hausberg Potosís zu besichtigen. Dort werden diverse Edelmetalle nach größtenteils nach wie vor mit den selben Methoden wie zur Kolonialzeit abgebaut. Unter wahrlich ungesunden Umständen Schuften die Männer teils schon seit Jungen Jahren in den engen Schächten. Durch den Abbau freigesetzter Asbeststaub zerstört langsam aber sicher ihre Lungen, so dass viele schon nach 15 bis 20 Jahren Arbeit in der Mine todkrank sind oder sterben. Der Besuch war durchaus beeindruckend und interessant, aber nach ein paar Stunden durch enge Gänge kriechen und schlechte Luft einatmen war man auch froh, wieder ans Tageslicht zu kommen.

 

Uyuni

Gegen Abend sind wir dann noch weiter nach Uyuni gefahren. Dort haben wir am nächsten Morgen eine dreitägige Tour auf den nahegelegenen größten Salzsee der Welt und seine Umgebung begonnen. Den ersten Tag haben wir auf dem See verbracht, welcher an manchen stellen tatsächlich eine (nahezu) bis zum Horizont reichende, riesige Salzfläche. Im See gibt es ein paar vereinzelte Inseln mit großen Kakteen, aber ansonsten nicht besonders viele Zeichen von Leben. Nach einer Nacht am Rande des Sees in einem Haus aus Salz gings am nächsten Tag weg vom See durch unterschiedliche, sehr karge und einsame Landschaften. Nach mehreren Seen, an denen Flamingos leben erreichten wir gegen Abend einen großen roten See, den beeindruckendsten Ort des Tages. Die Nacht verbrachten wir wieder zusammen mit anderen Touristengruppen in einer einfachen Unterkunft.

Nach einer kurzen und ziemlich lauten Nacht musste unsere Gruppe von 6 Touris als wir am nächsten Morgen pünktlich zur vereinbarten Zeit wach waren und um 5:30 Uhr losfahren wollten, leider feststellen, dass der Lärm die ganze Nacht über von unserem Fahrer ausgegangen war. Den fanden wir nämlich sturzbetrunken mit offener Schnapsflasche in der Hand am Steuer unseres Wagens schlafend vor. Ich hab ihn dann zunächst mal Richtung Bett geschickt und mir den, praktischer Weise im Schloss steckenden, Autoschlüssel geschnappt. Nachdem wir etwas gewartet hatten und wohl alle anderen Autos, die in unserer Richtung unterwegs waren schon weg waren, haben wir uns entschlossen den Fahrer eines anderen Autos von unserer Agentur, das mit uns zusammen unterwegs war, zu wecken. Dieser hatte wohl auch getrunken, aber wohl weniger und war wenigstens irgendwann schlafen gegangen.

Da wir auf keinem Fall mit unserem Fahrer mitfahren wollten, haben wir dann durchgesetzt, dass ich mit unserem Auto dem anderen Auto hinterherfahren würde. Gesagt getan, während unser Fahrer munter singend und Geschichten erzählend meine Mitfahrer auf der Rückbank gequält hat. Am Vormittag haben wir eine Stelle mit Geysiren (bzw. Dampf-Fontänen und kochendem Matsch)  und eine heiße Quelle Besucht. Später am Tag, nach einer längeren Pause, war der Fahrer dann wieder soweit Fit, dass er die lange Rückfahrt nach Uyuni übernehmen konnte.

Zurück nach Lima

Über Nacht sind wir dann zurück nach La Paz gefahren und von dort aus, geplagt von diversen Magenproblemen, zurück nach Lima (11+28 Stunden im Bus..). Hier bleiben wir jetzt für ein paar Tage um uns etwas zu erholen, bevor es dann demnächst endlich in den warmen Norden, nach Ecuador geht.

 

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