Im Süden Ecuadors
Nachdem die erste Nacht in Montañita eher anstrengend war mit viel Lärm von draußen und einem eher windigen Zimmer haben wir uns am zweiten Tag ein anderes Hostal am Strand gesucht. Dort wars dann deutlich schöner und ruhiger, so dass wir dort dann drei weitere Nächte geblieben sind. Insgesamt haben wir in Montañita nicht viel mehr gemacht als am Strand zu liegen, zu essen und Säfte und Cocktails zu trinken. Nach ein paar entspannten Tagen dort sind wir dann zurück nach Guayaquil gefahren.
Wie wächst eigentlich der Kakao?
Von dort sind wir dann noch für eine Nacht nach Machala gefahren, von wo aus wir am nächsten Tag eine Kakao-Plantage besichtigt haben. Das war mal ganz interessant zu sehen, wie die Kakaobohnen wachsen, und wie sie nach der Ernte in einem Fermentations- und Trocknungsprozess veredelt werden. Die getrockneten Bohnen werden dann größtenteils ins Ausland verkauft, da in Ecuador fast keine Schokolade hergestellt wird. Auf der Plantage konnten wir auch noch diverse andere Bäume sehen (Banane, Limette, Mandarine, …) und uns ganz gut mit dem Farmer unterhalten.
Zurück nach Peru
Über Nacht sind wir dann nach Chiclayo im Norden Perus gefahren. Dort haben wir uns am nächsten Morgen mit Andrea getroffen, mit der wir dann die nächsten 11 Tage gereist sind. In Chiclayo sind wir für einen Nachmittag an den Strand gefahren und dann am nächsten Tag ins nahegelegene Lambayeque. Dort kann man im Museo del Señor de Sipán eine Nachbildung einer in der Region gelegenen riesigen Grabanlage besichtigen. Dort wurden neben dem eigentlichen, pompös ausgestatteten Grab auch noch unzählige weitere Gegenstände aus der Zeit um 500 n. Chr. gefunden.
Chachapoyas und Kuelap
In der Nacht gings weiter nach Chachapoyas, einem kleinen Städtchen in den Anden. Von dort aus konnten wir zunächst die berühmten Gocta-Wasserfälle besuchen. Die sind mit ca. 770m angeblich die dritthöchsten der Welt. Da sie aber aus 2 seperaten Fallstufen bestehen, werden sie offiziell nur als der 16. höchste Wasserfall eingestuft. Waren aber trotzdem beeindruckend hoch und der Weg dorthin durch den Nebelwald auch ganz interessant. Am nächsten Tag haben wir die Ruinen der Festung von Kuelap besichtigt, welche noch aus der Zeit vor den Inkas stammt. Die Anlage ist bei weitem nicht so gut erschlossen und archäologisch aufgearbeitet wie Machu Picchu, aber durchaus nicht weniger beeindruckend. Außerdem fahren viel weniger Touristen dort hin, so dass der Ort etwas ruhiger und mystischer ist.
Tarapoto
Nach drei Nächten in Chachapoyas sind wir am nächsten Tag mit einem Minivan ins weiter östlich gelegene Tarapoto gefahren. Die Stadt befindet sich bereits in der Selva, der dritten Klimazone Perus neben Costa und Sierra, so dass es dort ziemlich warm und feucht war. So wirklich viel zu tun gab es in der Stadt eigentlich nicht. Neben einem Ausflug zu einem Wasserfall haben wir nicht so wirklich viel gemacht. In der Nacht vor unserer Weiterfahrt hat es dann kräftig zu regnen angefangen und auch als uns um 3 Uhr morgens der Minivan abgeholt hat, war es noch kräftig am Regnen. Die Fahrt nach Tingo Maria, unserem nächsten Ziel, wurde dann zum Abenteuer. Die ersten Stunden verliefen problemlos auf einer Straße in recht gutem Zustand. Gegen sieben Uhr morgens erreichten wir dann allerdings den Abschnitt, in dem die Straße noch nicht fertiggestellt wurde. Dort existiert für einige Kilometer nicht mehr als eine in die Landschaft gefräste Schneise. Bei trockenem Wetter wahrscheinlich kein Problem, dank dem seit der Nacht andauernden Regen verwandelte sich die Piste allerdings in ein aus rotem Schlamm bestehendes Chaos. Unser vollgepackter Minivan mit Zweirad-Antrieb hatte, wie auch alle anderen normalen Autos, natürlich keine Chance vorwärts zu kommen. Also haben sich alle Männer von unserem und einem Anderen Van zusammengetan und gemeinsam haben wir die beiden Vans durch insgesamt drei extrem matschige und rutschige Stellen geschoben, gezogen und irgendwie mit allen möglichen Mitteln durch bugsiert. 3 Stunden und ca. 3 km später waren alle komplett mit rotem Matsch versaut und es konnte auf einer Schotterpiste und wenig später sogar einer asphaltierten Straße nach Süden.
Tingo Maria
In Tingo Maria war das Klima wieder angenehmer als in Tarapoto, obwohl es auf einer ähnlichen Höhe und ebenfalls in der Selva liegt. In der Nähe des Ortes gibt es einige kleinere Sehenswürdigkeiten wie einen Nationalpark, Höhlen, Wasserfälle etc. von denen wir ein paar auf einem Tagesausflug im Mototaxi besucht haben. Am Samstag haben wir uns dann noch von einem Mototaxifahrer in ein nahegelegenes Kaffeeanbaugebiet fahren lassen. Dort wurde uns von Leuten aus dem Dorf der dort betriebene ökologische Kaffeeanbau erklärt. Eigentlich wollten wir auch Kaffee kaufen, aber leider hatten die Leute aus dem Ort nichts zu verkaufen und die Kooperative war schon geschlossen. Also haben wir den Kaffee dann doch in der Stadt gekauft, aber laut Verpackung stammt er von genau der Kooperative, zu der auch das Dorf gehört, welches wir besucht haben.
Zurück nach Lima
Am Abend gings dann leider schon wieder zurück nach Lima. In den kommenden zwei Wochen veranstaltet Andrea einen Workshop an der Schule, an der wir schon im Februar gearbeitet haben. Diesmal geht es wohl hauptsächlich darum, eine größere Pflanzenkläranlage zu bauen und einen Gemüsegarten anzulegen. Solang ich noch hier bin, werd ich bisschen bei dem Workshop mitmachen und ansonsten das mal wieder unglaublich graue Lima geniessen.