Archiv für den Monat: September 2013

An der Küste Ecuadors und im Norden Perus

Im Süden Ecuadors

Nachdem die erste Nacht in Montañita eher anstrengend war mit viel Lärm von draußen und einem eher windigen Zimmer haben wir uns am zweiten Tag ein anderes Hostal am Strand gesucht. Dort wars dann deutlich schöner und ruhiger, so dass wir dort dann drei weitere Nächte geblieben sind. Insgesamt haben wir in Montañita nicht viel mehr gemacht als am Strand zu liegen, zu essen und Säfte und Cocktails zu trinken. Nach ein paar entspannten Tagen dort sind wir dann zurück nach Guayaquil gefahren.

 

Wie wächst eigentlich der Kakao?

Von dort sind wir dann noch für eine Nacht nach Machala gefahren, von wo aus wir am nächsten Tag eine Kakao-Plantage besichtigt haben. Das war mal ganz interessant zu sehen, wie die Kakaobohnen wachsen, und wie sie nach der Ernte in einem Fermentations- und Trocknungsprozess veredelt werden. Die getrockneten Bohnen werden dann größtenteils ins Ausland verkauft, da in Ecuador fast keine Schokolade hergestellt wird. Auf der Plantage konnten wir auch noch diverse andere Bäume sehen (Banane, Limette, Mandarine, …) und uns ganz gut mit dem Farmer unterhalten.

 

Zurück nach Peru

Über Nacht sind wir dann nach Chiclayo im Norden Perus gefahren. Dort haben wir uns am nächsten Morgen mit Andrea getroffen, mit der wir dann die nächsten 11 Tage gereist sind. In Chiclayo sind wir für einen Nachmittag an den Strand gefahren und dann am nächsten Tag ins nahegelegene Lambayeque. Dort kann man im Museo del Señor de Sipán eine Nachbildung einer in der Region gelegenen riesigen Grabanlage besichtigen. Dort wurden neben dem eigentlichen, pompös ausgestatteten Grab auch noch unzählige weitere Gegenstände aus der Zeit um 500 n. Chr. gefunden.

 

Chachapoyas und Kuelap

In der Nacht gings weiter nach Chachapoyas, einem kleinen Städtchen in den Anden. Von dort aus konnten wir zunächst die berühmten Gocta-Wasserfälle besuchen. Die sind mit ca. 770m angeblich die dritthöchsten der Welt. Da sie aber aus 2 seperaten Fallstufen bestehen, werden sie offiziell nur als der 16. höchste Wasserfall eingestuft. Waren aber trotzdem beeindruckend hoch und der Weg dorthin durch den Nebelwald auch ganz interessant. Am nächsten Tag haben wir die Ruinen der Festung von Kuelap besichtigt, welche noch aus der Zeit vor den Inkas stammt. Die Anlage ist bei weitem nicht so gut erschlossen und archäologisch aufgearbeitet wie Machu Picchu, aber durchaus nicht weniger beeindruckend. Außerdem fahren viel weniger Touristen dort hin, so dass der Ort etwas ruhiger und mystischer ist.

 

Tarapoto

Nach drei Nächten in Chachapoyas sind wir am nächsten Tag mit einem Minivan ins weiter östlich gelegene Tarapoto gefahren. Die Stadt befindet sich bereits in der Selva, der dritten Klimazone Perus neben Costa und Sierra, so dass es dort ziemlich warm und feucht war. So wirklich viel zu tun gab es in der Stadt eigentlich nicht. Neben einem Ausflug zu einem Wasserfall haben wir nicht so wirklich viel gemacht. In der Nacht vor unserer Weiterfahrt hat es dann kräftig zu regnen angefangen und auch als uns um 3 Uhr morgens der Minivan abgeholt hat, war es noch kräftig am Regnen. Die Fahrt nach Tingo Maria, unserem nächsten Ziel, wurde dann zum Abenteuer. Die ersten Stunden verliefen problemlos auf einer Straße in recht gutem Zustand. Gegen sieben Uhr morgens erreichten wir dann allerdings den Abschnitt, in dem die Straße noch nicht fertiggestellt wurde. Dort existiert für einige Kilometer nicht mehr als eine in die Landschaft gefräste Schneise. Bei trockenem Wetter wahrscheinlich kein Problem, dank dem seit der Nacht andauernden Regen verwandelte sich die Piste allerdings in ein aus rotem Schlamm bestehendes Chaos. Unser vollgepackter Minivan mit Zweirad-Antrieb hatte, wie auch alle anderen normalen Autos, natürlich keine Chance vorwärts zu kommen. Also haben sich alle Männer von unserem und einem Anderen Van zusammengetan und gemeinsam haben wir die beiden Vans durch insgesamt drei extrem matschige und rutschige Stellen geschoben, gezogen und irgendwie mit allen möglichen Mitteln durch bugsiert. 3 Stunden und ca. 3 km später waren alle komplett mit rotem Matsch versaut und es konnte auf einer Schotterpiste und wenig später sogar einer asphaltierten Straße nach Süden.

 

Tingo Maria

In Tingo Maria war das Klima wieder angenehmer als in Tarapoto, obwohl es auf einer ähnlichen Höhe und ebenfalls in der Selva liegt. In der Nähe des Ortes gibt es einige kleinere Sehenswürdigkeiten wie einen Nationalpark, Höhlen, Wasserfälle etc. von denen wir ein paar auf einem Tagesausflug im Mototaxi besucht haben. Am Samstag haben wir uns dann noch von einem Mototaxifahrer in ein nahegelegenes Kaffeeanbaugebiet fahren lassen. Dort wurde uns von Leuten aus dem Dorf der dort betriebene ökologische Kaffeeanbau erklärt. Eigentlich wollten wir auch Kaffee kaufen, aber leider hatten die Leute aus dem Ort nichts zu verkaufen und die Kooperative war schon geschlossen. Also haben wir den Kaffee dann doch in der Stadt gekauft, aber laut Verpackung stammt er von genau der Kooperative, zu der auch das Dorf gehört, welches wir besucht haben.

 

Zurück nach Lima

Am Abend gings dann leider schon wieder zurück nach Lima. In den kommenden zwei Wochen veranstaltet Andrea einen Workshop an der Schule, an der wir schon im Februar gearbeitet haben. Diesmal geht es wohl hauptsächlich darum, eine größere Pflanzenkläranlage zu bauen und einen Gemüsegarten anzulegen. Solang ich noch hier bin, werd ich bisschen bei dem Workshop mitmachen und ansonsten das mal wieder unglaublich graue Lima geniessen.

Der warme Norden – Ecuador

Nach einem viertaegigen Zwischenstopp in Lima haben wir den zweiten Teil unserer Reise begonnen. Zunaechst sind wir in 29 Stunden mit dem Bus nach Guayaquil gefahren. Von dort gings dann, nach drei Stunden Pause, ueber nacht gleich weiter nach Quito, weitere 8 Stunden im Bus…

Quito

Dort haben wir uns die zum Weltkulturerbe gehoerende Altstadt angesehen und Nachmittags einen Ausflug zum nur rund 20km noerdlich der Stadt verlaufenden Aequator gemacht. Nachdem wir dort das Klo zu Wasser-Abfluss-Versuchen missbraucht haben (es stimmt tatsaechlich: in der noerdlichen Hemisphaere geht der Strudel gegen den Uhrzeigersinn, im Sueden mit dem Uhrzeigersinn), gings wieder zurueck in die Stadt. Am naechsten Tag waren wir dann noch bei diversen Aussichtspunkten. Positiv ueberrascht waren wir vor allem von der kulinarischen Qualitaet vieler Cafes und Restaurants. Da haben wir, vor allem in Bolivien, schon ganz anderes erlebt.

Insgesamt haben wir das Gefuehl, dass die Ecuatorianer freundlicher und auch motivierter als die Bolivianer und auch die Peruaner sind. Grad bei den Bolivianern hatte man oft das Gefuehl, dass es sie eigentlich stoert, wenn Kunden kommen und sie eigentlich ueberhaupt keine Lust haben, irgendwie zu arbeiten.

 

Manta

Nach zwei Naechten in Quito sind wir, diesmal tagsueber, ins an der Kueste gelegene Manta gefahren. Als wir dort ankamen war es schon dunkel und wir haben uns nur noch „schnell“ was zum Essen besorgt. Dazu mussten wir dann allerdings ein paar Kilometer auf einer Schnellstrasse laufen… Der schlechte erste Eindruck sollte sich auch am naechsten Tag bestaetigen: Die Industrie- und Hafenstadt hat zwar auch diverse touristische Einrichtungen, ist aber extrem weitlaeufig und fuer Leute ohne Auto absolut ungeeignet.

Puerto Lopez

Also sind wir am naechsten Tag ins weiter suedlich gelegene Puerto Lopez gefahren. Dort haben wir ganze vier Naechte verbracht. Zunaechst haben wir haupsaechlich am Strand entspannt, gegessen und jede Menge frische Saefte getrunken. Viel mehr konnte man auch nicht machen in dem verschlafenen staedtchen. Gerade gegen Abend wars ziemlich ausgestorben (gefuehlt 10 Touris auf 20 Strandbars verteilt…).

Am Mittwoch haben wir uns dann von einem Mototaxi in einen nahegelegenen Nationalpark fahren lassen. Dort wurden uns auf einer Tour jede Menge Pflanzen gezeigt, es gab frische Mandarinen und andere Fruechte direkt vom Baum und am Schluss hatten wir das Glueck nach etwas Suchen noch ein paar wilde Affen zu entdecken.

Gestern folgte dann ein Ausflug zur Isla de la Plata, welche ihren Namen angeblich nach einem sagenhaften Schatz erhielt, den Sir Francis Drake hier versenkt haben soll. Unterwegs konnten wir schon Wale beobachten, welche sich zwischen Juli und September in der Region aufhalten. Danach gab es bei einer Wanderung auf der Insel allerlei ungewoehnliche Voegel zu sehen (z.B. einen, der sich von Fisch ernaehrt, aber leider kein wasserabweisendes Gefieder hat. Wenn er versehentlich ins Wasser kommt, wird er oft so schwer, dass er untergeht und ertrinkt) und ausserdem jede Menge Ratten, eine vor vielen Jahren vom Menschen eingeschleppte Plage.

Danach haben wir vor der Insel grosse Wasserschildkroeten beobachtet (werden wohl bis zu 1,2m lang!) und zu guter Letzt gings zum Schnorcheln mit bunten Fischen. Auf der Rueckfahrt sind wir noch zufaellig ein paar Delfinen begegnet.

Heute frueh sind wir in den Surfer- und Touriort Montañita weitergefahren.